Effektive Prompts: Tipps für eine bessere KI-Interaktion

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Wenn Du mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) interagierst, ist die Formulierung eines effektiven Prompts entscheidend, um präzise und nützliche Ergebnisse zu erhalten. In diesem Beitrag lernst Du die Kunst des Prompt Engineering kennen. So kannst Du Deinen Umgang mit KI verbessern.

Was ist Prompting?

Das Verständnis der Grundlagen des Prompting ist der erste Schritt, um effektiv mit KIs wie ChatGPT zu arbeiten. Das Wort "Prompt" leitet sich aus dem englischen "to prompt" ab und bedeutet soviel wie auffordern oder veranlassen. Ein Prompt ist im Grunde eine Aufforderung oder ein Anstoß, der eine spezifische Reaktion hervorrufen soll. In Kontexten mit maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz wird ein Prompt verwendet, um ein Modell zu einer bestimmten Aktion oder Antwort zu leiten. 

Es kann so einfach sein wie die Anweisung "Übersetzen Sie den folgenden Text ins Französische" oder komplexer, abhängig von der jeweiligen Anwendung. Den richtigen Prompt für die zu lösende Aufgabe zu schreiben, erfordert ein tiefes Verständnis sowohl der Aufgabe, die erledigt werden soll, als auch der Zielgruppe, an die sich der Prompt richtet. Eine klare und durchdachte Aufforderung führt zu besseren, präziseren Antworten und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

Prompt-Baukasten: Anweisung, Kontext, Input Data und Output Indikatoren

Prompts können aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt sein. Jeder dieser Bausteine dient einem bestimmten Zweck und hilft, die KI-Anfrage genauer zu definieren sowie der KI alle relevanten Infos zur Verfügung zu stellen. Die wichtigsten Elemente sind Anweisung, Kontext, Input Data und Output Indikatoren:

  • Anweisung: eine spezifische Aufgabe, welche die KI ausführen soll. Beispiel: "Analysieren Sie den Absatz und identifizieren Sie die Hauptthemen."
  • Kontext: Zusätzliche Informationen, welche die KI zu besseren Antworten steuern können. Beispiel: "Der folgende Text stammt aus einem modernen wissenschaftlichen Artikel über Meeresbiologie."
  • Input Data: die Eingabe des Textes oder Frage, für die wir eine Antwort suchen. Beispiel: "Die Ozeane bedecken 70% der Erdoberfläche und beherbergen eine unvorstellbare Vielfalt an Leben. Trotz ihrer Größe und Bedeutung sind viele Aspekte der Meeresbiologie, insbesondere in den Tiefseeregionen, noch unerforscht. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Klimawandel und menschliche Aktivitäten eine erhebliche Auswirkung auf marine Ökosysteme haben."
  • Output Indikatoren: das gewünschte Format der Ausgabe. Beispiel: "Schreibe einen Blogartikel über die Meeresbiologie. Nutze 400 Wörter."

Insgesamt bedeutet das: Die klare Definition dieser Elemente in einem Prompt kann helfen, präzisere und relevantere Antworten zu erhalten. Die Anweisung gibt dem Modell eine klare Richtung darüber, was erwartet wird. Der Kontext hilft, den Hintergrund oder die Rahmenbedingungen für den gegebenen Input zu verstehen. Input Data liefert weitere Informationen und der Output Indikator bietet eine Vorstellung davon, wie die Antwort präsentiert werden sollte.

Tipps für einen guten Prompt

1. Spezifität und Klarheit: Einer der wichtigsten Faktoren für einen effektiven Prompt ist Spezifität. Stelle sicher, dass Dein Prompt klar und unmissverständlich ist. Anstatt generelle oder vage Anfragen zu stellen, solltest Du so präzise wie möglich sein. Zum Beispiel wird "Erkläre mir den Prozess der Photosynthese" zu einer breiten Antwort führen. Aber wenn Du sagst: "Beschreibe die Rolle des Chlorophylls im Prozess der Photosynthese", wirst Du eine viel gezieltere und spezifische Antwort erhalten. Spezifische Prompts helfen dem Modell, genau zu verstehen, welche Informationen Du suchst.

2. Iteration und Experimentieren: Nimm nicht an, dass Dein erster Prompt sofort die besten Ergebnisse liefert. Wie bei jedem kreativen Prozess kann es hilfreich sein, mehrere Versionen auszuprobieren und zu sehen, welche am besten funktioniert. Dies gilt insbesondere, wenn Du nach einer bestimmten Art von Antwort oder einem bestimmten Schreibstil suchen. Verfahre nach dem Trial-and-Error-Prinzip: Ändere die Wortwahl, die Struktur oder füge zusätzliche Details oder Kontext hinzu, um die Qualität der Antworten zu verbessern.

3. Gib Kontext und Richtung: Obwohl Modelle wie GPT-4 über umfangreiche Informationen verfügen, können sie nicht erraten, welche spezifischen Details für Dich am relevantesten sind. Wenn Du eine bestimmte Perspektive auf ein Thema, einen spezifischen Schreibstil oder eine bestimmte Struktur im Sinn hast, lass das auch die KI wissen und formuliere Deinen Prompt entsprechend. Wenn Du zum Beispiel eine Erklärung des Rentensystems für Kinder suchst, könnte Dein Prompt lauten: "Erkläre das deutschen Rentensystem in einer Weise, die ein 10-jähriges Kind verstehen würde". Dies gibt dem Modell eine klare Richtung und hilft, genauere und relevantere Antworten zu erhalten.

4. "Chain of Thoughts": Bei der Bewältigung einer neuen Herausforderung ist es oft hilfreich, sie in verschiedene Segmente zu unterteilen. Das gilt auch, wenn man Künstliche Intelligenz einsetzt. Nehmen wir an, Du möchtest einen Blogartikel über Stärken und Schwächen des Rentensystems schreiben. Anstatt der KI direkt diesen Befehl zu geben, kannst Du sie durch eine Reihe von miteinander verknüpften Schritten leiten: 

  1. Recherchiere zum deutschen Rentensystem.
  2. Zeige Stärken und Schwächen des deutschen Rentensystems auf.
  3. Basierend auf den vorherigen Antworten, ziehe Vergleiche mit anderen europäischen Ländern und zeige, wie das deutsche Rentensystem verbessert werden könnte.
  4. Formuliere unter Verwendung der vorherigen Antworten einen Blogartikel zu Stärken und Schwächen des deutschen Rentensystems. Schreibe in einem verständlichen Stil. Nutze ca. 1.000 Wörter.

Selbst Prompts schreiben: Beispiele und Übungen

Auch das Schreiben von Prompts will gelernt sein. Statt grauer Theorie haben wir für Dich einige Beispiele und Übungen, um die Möglichkeiten von KI mit den richtigen Prompts mal selbst auszuprobieren:

  1. Beispiel - Übersetzungsanforderung: Prompt: "Übersetze den folgenden englischen Satz ins Französische: 'The weather is beautiful today.'" Übung: Versuchen Sie, verschiedene Übersetzungsanforderungen zu formulieren, indem Sie verschiedene Sprachen oder Kontexte verwenden, um zu sehen, wie die Spezifizität die Ergebnisse beeinflusst.
  2. Beispiel - Zusammenfassung eines Textes: Prompt: "Fasse den folgenden Blogartikel über Storytelling in 100 Wörtern zusammen." Übung: Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Längenbeschränkungen oder Themenbereichen, um zu sehen, wie diese Variablen die Qualität und Relevanz der Zusammenfassung beeinflussen.
  3. Beispiel - Schreiben im Stil eines Autors: Prompt: "Schreibe einen Tweet im Stil von Robert Habeck über den Bundeshaushalt." Übung: Ändern Sie den Autor oder das Thema und beobachten Sie, wie sich die Antworten ändern, um ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, wie Prompts die Generierung von Text beeinflussen können.

Unser Fazit zu Prompts

Das Erstellen effizienter Prompts ist sowohl Kunst als auch Wissenschaft. Die oben genannten Tipps und Beispiele sollten Dir helfen, Deine Fähigkeiten in der Formulierung von Prompts zu verbessern. Am Ende heißt es: Übung macht den Meister. Also probiere Dich einfach mal aus!

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Fabienne Peters
Fabienne Peters
Redaktion & Content Management

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